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Zahnarztpraxis Dres. Heffenträger

Parodontitis

Parodontitis

Die Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparats, die meist schon im frühen Erwachsenenalter beginnt, dann viele Jahre unbemerkt fortschreitet und in der Regel erst nach vielen Jahren zu Komplikationen, wie Zahnlockerung und Zahnverlust, führt. Die Ursache des entzündlichen Knochenabbaus sind Bakterien, die sich in Ablagerungen auf der Zahnwurzeloberfläche unterhalb des Zahnfleischrandes - und somit für die Zahnbürste unerreichbar - befinden. Das ist der Grund, warum es meist nicht ausreicht, seine Zähne selbst gründlich zu putzen und regelmäßig zur "Professionellen Zahnreinigung" (PZR) zu gehen. Denn bei der PZR werden nur die sichtbaren und leicht zugänglichen Oberflächen der Zähne oberhalb des Zahnfleischrandes gründlich gereinigt, nicht jedoch die tieferliegenden. Dieser nicht entfernte, unter dem Zahnfleisch liegende bakterielle Biofilm bewirkt eine schmerzlose und häufig unbemerkt bleibende Erkrankung des Zahnhalteapparats, die unbehandelt zum voranschreitenden Knochenabbau und schließlich zu Zahnlockerung und Zahnverlust führen kann. Viele Menschen, die regelmäßig zur PZR gehen, wiegen sich daher in falscher Sicherheit. Denn die PZR ist lediglich eine vorbeugende Maßnahme, die eine Parodontitis verhindern kann. Nur durch die Messung der Zahnfleischtaschen können wir unterscheiden, ob Zahnfleisch und Zahnhalteapparat gesund sind oder ob bereits eine Parodontitis vorliegt. Ist das Zahnfleisch gesund oder nur leicht entzündet, dann reicht eine PZR in der Regel aus. IParodontitisst jedoch schon eine Parodontitis mit tiefen Zahnfleischtaschen entstanden, dann ist eine PZR zur Beseitigung der Entzündung nicht mehr ausreichend. Es muss eine entzündungsbeseitigende Behandlung in der Tiefe der Zahnfleischtaschen durchgeführt werden.

Wodurch wird eine Parodontitis gefördert?

Bestimmte Bakterien, eine genetische Veranlagung, Rauchen, aber auch bestimmte Allgemeinerkrankungen (z.B. Diabetes) sowie mangelnde Mundhygiene oder Stress können den Erkrankungsverlauf weiter beschleunigen. Eine unbehandelte Parodontitis stellt ein hohes Risiko für die allgemeine Gesundheit dar, da sich die Bakterien über den Blutweg im gesamten Körper ausbreiten können. Das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist bei Parodontitispatienten signifikant erhöht.

Wie erfolgt die Behandlung?

Bei der Behandlung der Parodontitis steht die Beseitigung der Entzündung durch die antiinfektiöse Therapie im Vordergrund. Zunächst werden die krankheitsverursachenden Bakterien im Rahmen der Vorbehandlungen (PZR) oberhalb der Zahnfleischtaschen aus den für den Patienten unzugänglichen Nischen entfernt. Im Anschluss an die Vorbehandlung erfolgt die systematische und schonende Entfernung des bakteriellen Biofilms aus den Zahnfleischtaschen und von den Wurzeloberflächen. Diese Maßnahme wird unter örtlicher Betäubung und somit schmerzlos durchgeführt. Im Bedarfsfall wird die antiinfektiöse Therapie durch die Einnahme von Antibiotika unterstützt. In den meisten Fällen kann mit dieser nicht-chirurgischen antiinfektiösen Parodontitisbehandlung ein Voranschreiten der Erkrankung verhindert werden. Nur bei weit fortgeschrittenem Knochenabbau kommen zusätzliche chirurgische Maßnahmen zum Einsatz. In jedem Fall aber muss nach dem erfolgreichen Abschluss der Parodontitisbehandlung eine dauerhafte unterstützende Erhaltungstherapie (UPT) mit regelmäßigen Nachuntersuchungen erfolgen.

Worin liegt die besondere Herausforderung bei der Behandlung?

Wenn eine Parodontitis bereits entstanden ist, dann besteht die größte Schwierigkeit darin, die unter dem Zahnfleisch liegenden, bakteriell infizierten Wurzeloberflächen vollständig von Bakterien zu reinigen. Schwierig deswegen, weil das Behandlungsergebnis von der Erfahrung und Routine des Behandlers abhängt. Die Instrumentierung erfolgt nicht unter direkter Sicht, sondern nach Gefühl und einer genauen Systematik. Deswegen werden Parodontitispatienten ausschließlich von unserer Dentalhygienikerin betreut, die auf Grund der hohen Spezialisierung deutlich bessere Ergebnisse erreicht, als jemand, der diese Behandlung nur selten durchführt.

Wie erfolgt die Nachbehandlung?

Aufgrund des chronischen Charakters der Parodontitis ist die lebenslange Mitarbeit der Patienten nach einer Parodontitisbehandlung in Form der regelmäßigen "Unterstützenden Parodontaltherapie" (UPT) unerlässlich, um die Behandlungsergebnisse aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Zunächst wird der individuelle Mundhygienestatus festgestellt. Darauf aufbauend wird das Ergebnis bewertet und Schwachstellen in der häusliche Zahnpflege besprochen. Anschließend werden parodontale Befunde erhoben und die Zahnfleischtaschen gemessen. Auf diese Weise kann der Erfolg der Parodontitis-Therapie beurteilt werden. Es schließt sich eine professionelle Zahnreinigung mit zusätzlicher Instrumentierung der Zahnfleischtaschen an. Diese zusätzliche tiefgehende Reinigung der Zahnfleischtaschen ist der entscheidende Unterschied zur normalen professionellen Zahnreinigung, aber von enormer Wichtigkeit, da sich die Taschen lebenslang immer wieder mit Bakterien besiedeln. Unterbleiben diese regelmäßigen Reinigungen, kommt es zur erneuten Taschenentzündung, die weitere Knochenverluste und somit eine fortschreitende Zahnlockerung nach sich zieht.